Seebener Straße 172
TrotzdemKino.
Volker Koepp war mit der Kamera schon häufiger in der Uckermark, die Menschen und das Gefilde östlich der Elbe sind bekanntlich sein Thema. Doch „Landstück“ ist diesmal vielschichtiger: Der Film handelt nicht nur von einem jungen Paar, das sich mit einem Pferd auf dem Acker an dem Bio-Ackerbau versucht oder dem Mann, der wiederkehrte, um mit seiner Familie den Bauernhof von Onkel und Tante zu übernehmen. Sondern ebenfalls von jenen Leuten, die man nie zu Gesicht bekommt und die dem Landstrich doch ihren Stempel aufdrücken: Investoren, die mittlerweile die größten Abschnitte der Nutzflächen bewirtschaften lassen. Mais und Raps entwickeln sich in endlosen Monokulturen, biologische Vielfalt und Arbeitsplätze gehen verloren. Der bekannte Agrarwissenschaftler Michael Succow erläutert auch gleich noch schlüssig, in welcher Verbindung Flüchtlingsströme aus Afrika mit deutschen Mastbetrieben für Billig-Hühnchen stehen. Wie die meisten Koepp-Protagonisten halten die Menschen sanft und beharrlich dagegen.